Die tschechische Fußballnationalmannschaft (tschechisch Česká fotbalová reprezentace) ist formal Nachfolgerin der tschechoslowakischen Fußballnationalmannschaft, die nach der Aufspaltung der Tschechoslowakei in Tschechien und Slowakei zum 1. Januar 1993 noch bis zum erfolglosen Abschluss der bereits begonnenen Qualifikationsrunde zur WM 1994 Ende 1993 existierte.

Als Auswahlmannschaft des Böhmisch-Mährischen Fußballverbands wurde das tschechische Team 1994 neu formiert. Bei der Fußball-Europameisterschaft 1996 in England unterlag man erst in der Verlängerung des Finales der deutschen Mannschaft. Bei den Europameisterschaften 2000, 2008 und 2016 schied das Team bereits in der Vorrunde aus, während es bei der EM 2004 den Halbfinaleinzug schaffte, und 2012 das Viertelfinale erreichte. Für die WM 2006 qualifizierte sich Tschechien – nach zwei Relegationsspielen gegen Norwegen – erstmals für die Teilnahme an einer Fußball-Weltmeisterschaft. Im Turnier schied die Mannschaft nach der Vorrunde aus.

Ebenso wie für die Slowakei berücksichtigt die FIFA auch für Tschechien die Ergebnisse des tschechoslowakischen Teams, wie den Gewinn der Fußball-Europameisterschaft 1976 sowie das Erreichen der Endspiele der Weltmeisterschaften 1934 und 1962.

Trainer

Den Posten des Nationaltrainers hatte bis Oktober 2009 Ivan Hašek inne, der zugleich auch Vorsitzender des tschechischen Fußballverbandes ČMFS war. Als Trainer-Berater fungierten der ehemalige Nationaltrainer Karel Brückner und Michal Bílek, der bis 2008 den tschechischen Rekordmeister Sparta Prag trainiert hatte und danach Trainer des slowakischen Erstligisten MFK Ružomberok war. Hašek hatte den Posten von František Straka übernommen, der die Mannschaft von Mitte Mai 2009 bis Ende Juni 2009 für ein Freundschaftsspiel gegen Malta (Ergebnis 1:0) betreut hatte. Nach dem Scheitern in der WM-Qualifikation trat Hašek zurück. Seine Nachfolge trat Michal Bílek im Oktober 2009 an.

Trainer seit 1994

  • Tschechien Dušan Uhrin (1994 – Dezember 1997)
  • Tschechien Jozef Chovanec (Januar 1998 – Dezember 2001)
  • Tschechien Karel Brückner (Dezember 2001 – Juni 2008)
  • Tschechien Petr Rada (Juli 2008 – April 2009)
  • Tschechien František Straka (Mai 2009 – Juni 2009)
  • Tschechien Ivan Hašek (August 2009 – Oktober 2009)
  • Tschechien Michal Bílek (Oktober 2009 – September 2013)
  • Tschechien Josef Pešice (September 2013 – Januar 2014)
  • Tschechien Pavel Vrba (Januar 2014 – Juni 2016)
  • Tschechien Karel Jarolím (August 2016 – September 2018)
  • Tschechien Jaroslav Šilhavý (September 2018 – November 2023)
  • Tschechien Ivan Hašek (seit Januar 2024)

Kader

Die folgenden 25 Spieler wurden in den Kader für die WM-Qualifikationsspiele im März 2025 berufen.

Stand der Leistungsdaten: 19. November 2024, nach dem Spiel gegen Georgien

Erweiterter Kader

Teilnahmen

Fußball-Weltmeisterschaften

Tschechien war während der bis 1990 ausgetragenen WM-Turniere Teil der Tschechoslowakei. Nach der Trennung von der Slowakei konnte sich die Mannschaft erst einmal bei sieben Anläufen für eine WM qualifizieren. Dabei traf Tschechien in der Qualifikation für die WM 1998 und 2010 auf die Slowakei.

Fußball-Europameisterschaften

Tschechien nahm als Teil der Tschechoslowakei an den Europameisterschaften 1960 bis 1992 teil. Nach der Aufspaltung der Tschechoslowakei in zwei selbständige Staaten nahm Tschechien erstmals an der Qualifikation zur EM 1996 teil und konnte sich seitdem immer qualifizieren, während es der Slowakei erst 2016 gelang, sich wieder für eine Endrunde zu qualifizieren.

UEFA Nations League

  • 2018/19: Liga B, 2. Platz mit 2 Siegen und 2 Niederlagen
  • 2020/21: Liga B, 1. Platz mit 4 Siegen und 2 Niederlagen
  • 2022/23: Liga A, 4. Platz mit 1 Sieg, 1 Remis und 4 Niederlagen
  • 2024/25: Liga B, 1. Platz mit 3 Siegen, 2 Remis und 1 Niederlage

Spiele gegen deutschsprachige Nationalteams

(Ergebnisse aus tschechischer Sicht)

Länderspiele gegen Deutschland

  1. 9. Juni 1996 in Manchester (EM-Vorrunde): 0:2 (0:2)
  2. 30. Juni 1996 in London (EM-Finale): 1:2 (0:0, 1:1) n.GG.
  3. 3. Juni 2000 in Nürnberg: 2:3 (0:1)
  4. 23. Juni 2004 in Lissabon (EM-Vorrunde): 2:1 (1:1)
  5. 24. März 2007 in Prag (EM-Qualifikation): 1:2 (0:1)
  6. 17. Oktober 2007 in München (EM-Qualifikation): 3:0 (2:0)
  7. 8. Oktober 2016 in Hamburg (WM-Qualifikation): 0:3 (0:1)
  8. 1. September 2017 in Prag (WM-Qualifikation): 1:2 (0:1)
  9. 11. November 2020 in Leipzig: 0:1 (0:1)

Länderspiele gegen die Schweiz

  1. 20. April 1994 in Zürich 0:3 (0:3)
  2. 1. Juni 1996 in Basel 2:1 (1:1)
  3. 18. August 1999 in Drnovice 3:0 (0:0)
  4. 7. Juni 2008 in Basel 1:0 (0:0)
  5. 2. Juni 2022 in Prag 2:1
  6. 27. September 2022 in St. Gallen 1:2

Länderspiele gegen Österreich

  1. 29. Mai 1996 in Salzburg 0:1 (0:0)
  2. 2. April 2003 in Prag 4:0 (2:0) (EM-Qualifikation)
  3. 11. Oktober 2003 in Wien 3:2 (1:0) (EM-Qualifikation)
  4. 22. August 2007 in Wien 1:1 (1:0)
  5. 3. Juni 2014 in Olmütz 1:2 (1:1)

Länderspiele gegen Liechtenstein

  1. 12. Oktober 2010 in Vaduz 2:0 (2:0) (EM-Qualifikation)
  2. 29. März 2011 in České Budějovice 2:0 (1:0) (EM-Qualifikation)

Länderspiele

Rekordspieler

Von den derzeit aktiven Spielern hat Tomáš Souček mit 77 Spielen die meisten Länderspiele bestritten.

Rekordtorschützen

Quellen:

Stand: 19. November 2024

Liste der Nationalspieler

Eine Liste aller Nationalspieler findet sich unter Liste der tschechischen Fußballnationalspieler.

Anmerkungen

Einzelnachweise

Weblinks

  • Homepage des tschechischen Verbandes (tsch./engl.)
  • Fußball-Dossier Tschechien der Bundeszentrale für politische Bildung

EMQualifikation Tschechische Fußballer auf Kurs Radio Prague

Nations League Drei Coronafälle im tschechischen Team

Tschechien Kader 2007/2008 DER SPIEGEL

FußballNationalmannschaft DFBTeam bereitet sich auf Tschechien vor

Alle EMTeilnehmer fix FußballZwerg historisch!