Die 70. A-Eishockey-Weltmeisterschaft der Herren wurde von der Internationalen Eishockey-Föderation IIHF an Lettland vergeben und fand vom 5. bis zum 21. Mai 2006 in der Hauptstadt Riga statt. Für den Staat aus dem Baltikum war es die erste Austragung der Eishockey-Weltmeisterschaft und zugleich auch die erste Veranstaltung dieser Art in einer der ehemaligen Sowjetrepubliken außer Russland.

Das Finale fand am 21. Mai statt. Schweden konnte sich vor 11.000 Zuschauern gegen Titelverteidiger Tschechien mit 4:0 durchsetzen und gewann nach dem Olympiatitel drei Monate zuvor seinen insgesamt achten WM-Titel.

Teilnehmer, Austragungsorte und -zeiträume

  • Top-Division: 5. bis 21. Mai 2006 in Riga, Lettland
    Teilnehmer: Belarus 1995 Belarus, Danemark Dänemark, Finnland Finnland, Italien Italien (Aufsteiger), Kanada Kanada, Kasachstan Kasachstan, Lettland Lettland, Norwegen Norwegen (Aufsteiger), Russland Russland, Schweden Schweden, Schweiz Schweiz, Slowakei Slowakei, Slowenien Slowenien, Tschechien Tschechien (Titelverteidiger), Ukraine Ukraine, Vereinigte Staaten USA
  • Division I
    • Gruppe A: 24. bis 30. April 2006 in Amiens, Frankreich
      Teilnehmer: Deutschland Deutschland (Absteiger), Frankreich Frankreich, Vereinigtes Konigreich Großbritannien, Israel Israel (Aufsteiger), Japan Japan, Ungarn Ungarn
    • Gruppe B: 23. bis 29. April 2006 in Tallinn, Estland
      Teilnehmer: Estland Estland, Kroatien Kroatien (Aufsteiger), Litauen Litauen, Niederlande Niederlande, Osterreich Österreich (Absteiger), Polen Polen
  • Division II
    • Gruppe A: 27. März bis 2. April 2006 in Sofia, Bulgarien
      Teilnehmer: Belgien Belgien, Bulgarien Bulgarien, Rumänien Rumänien (Absteiger), Serbien und Montenegro Serbien und Montenegro, Spanien Spanien, Sudafrika Südafrika (Aufsteiger)
    • Gruppe B: 3. bis 9. April 2006 in Auckland, Neuseeland
      Teilnehmer: Australien Australien, China Volksrepublik Volksrepublik China (Absteiger), Mexiko Mexiko (Aufsteiger), Neuseeland Neuseeland, Korea Nord Nordkorea, Korea Sud 1949 Südkorea
  • Division III
    • 24. bis 29. April 2006 in Reykjavík, Island
      Teilnehmer: Armenien Armenien, Irland Irland, Island Island (Absteiger), Luxemburg Luxemburg, Turkei Türkei (Absteiger)

Top-Division

Die Weltmeisterschaft der Top-Division wurde vom 5. bis 21. Mai 2006 in der lettischen Hauptstadt Riga ausgetragen. Es war die erste Vergabe an eine Weltmeisterschaft an eine ehemalige Sowjetrepublik. Aufgrund von Verzögerungen beim Bau des neuen Eisstadions in Riga hatte die Internationale Eishockey-Föderation den schwedischen Eishockeyverband Svenska Ishockeyförbundet als stand-by-organizer nominiert, im Juli 2004 dann aber endgültig die Austragung der Titelkämpfe in Lettland bestätigt.

Mit ihrem Sieg im Finalspiel gelang es der schwedischen Nationalmannschaft als erster Nationalmannschaft überhaupt, im selben Jahr sowohl die Goldmedaille im olympischen Eishockeyturnier zu gewinnen als auch Eishockey-Weltmeister zu werden. Es war der achte Titelgewinn für die Skandinavier.

Austragungsorte

Gespielt wurde in zwei Arenen in der Hauptstadt des Baltikumstaate – der neu erbauten Arena Riga mit einem Fassungsvermögen von 11.000 Zuschauern als Hauptspielort sowie der in unmittelbarer Nähe befindlichen Skonto Arena, in der 6.500 Zuschauer Platz fanden.

Teilnehmer

Am Turnier nahmen die besten 14 Mannschaften der Vorjahres-Weltmeisterschaft sowie die Sieger der beiden Turniere der Division I des Vorjahres teil:

Gruppeneinteilung

Die Gruppeneinteilung der Vorrunde wurde folgendermaßen festgelegt:

* In Klammern ist der jeweilige Weltranglistenplatz angegeben.

Vorrunde

Gruppe A

Abkürzungen: Pl. = Platz, Sp = Spiele, S = Siege, U = Unentschieden, N = Niederlagen
Erläuterungen: Zwischenrundenqualifikant, Abstiegsrundenqualifikant

Gruppe B

Abkürzungen: Pl. = Platz, Sp = Spiele, S = Siege, U = Unentschieden, N = Niederlagen
Erläuterungen: Zwischenrundenqualifikant, Abstiegsrundenqualifikant

Gruppe C

Abkürzungen: Pl. = Platz, Sp = Spiele, S = Siege, U = Unentschieden, N = Niederlagen
Erläuterungen: Zwischenrundenqualifikant, Abstiegsrundenqualifikant

Gruppe D

Abkürzungen: Pl. = Platz, Sp = Spiele, S = Siege, U = Unentschieden, N = Niederlagen
Erläuterungen: Zwischenrundenqualifikant, Abstiegsrundenqualifikant

Zwischenrunde

Gruppe E

Abkürzungen: Pl. = Platz, Sp = Spiele, S = Siege, OTS = Siege nach Verlängerung (Overtime) oder Penaltyschießen, OTN = Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N = Niederlagen
Erläuterungen: Viertelfinalqualifikant

Gruppe F

Abkürzungen: Pl. = Platz, Sp = Spiele, S = Siege, OTS = Siege nach Verlängerung (Overtime) oder Penaltyschießen, OTN = Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N = Niederlagen
Erläuterungen: Viertelfinalqualifikant

Abstiegsrunde

Gruppe G

Abkürzungen: Pl. = Platz, Sp = Spiele, S = Siege, U = Unentschieden, N = Niederlagen
Erläuterungen: Absteiger in die Division I

Finalrunde

Viertelfinale

Halbfinale

Spiel um Platz 3

Finale

Statistik

Beste Scorer

Abkürzungen: Sp = Spiele, T = Tore, V = Assists, Pkt = Punkte, /− = Plus/Minus, SM = Strafminuten; Fett: Turnierbestwert

Beste Torhüter

Abkürzungen: Sp = Spiele, Min = Eiszeit (in Minuten), SaT = Schüsse aufs Tor, GT = Gegentore, Sv% = gehaltene Schüsse (in %), GTS = Gegentorschnitt, SO = Shutouts; Fett: Turnierbestwert
Erfasst werden nur Torhüter, die mindestens 40 % der Gesamtspielzeit eines Teams absolviert haben. Sortiert nach Fangquote (Sv%).

Abschlussplatzierungen

Die Platzierungen ergaben sich nach folgenden Kriterien:

  • Plätze 1 bis 4: Ergebnisse im Finale sowie im Spiel um Platz 3
  • Plätze 5 bis 8 (Verlierer der Viertelfinalpartien): nach Platzierung – dann Punkten, dann Tordifferenz – in der Zwischenrunde
  • Plätze 9 bis 12 (5./6. in der Zwischenrunde): nach Platzierung – dann Punkten, dann Tordifferenz – in der Zwischenrunde
  • Plätze 13 bis 16 (Abstiegsrunde): nach Platzierung in der Abstiegsrunde

Titel, Auf- und Abstieg

Auszeichnungen

Spielertrophäen
All-Star-Team

Besondere Vorkommnisse

Beim Zwischenrundenspiel zwischen Kanada und Lettland kam es zu einigen unschönen Szenen durch die lettischen Fans.

Das Publikum fühlte sich von Schiedsrichter Rick Looker im ersten Drittel benachteiligt, da dieser viele Strafenzeiten gegen die lettische Mannschaft aussprach, die von den Kanadiern auch genutzt werden konnten. Das Publikum war so wütend, dass es gegen Ende des ersten Drittels begann, Gegenstände auf das Eis zu werfen. Auch Hartgeld wurde auf das Eis geworfen, welches schwer zu entfernen ist. Der kurioseste Gegenstand war ein Turnschuh. Looker zog die erste Drittelpause vor, damit sich das Publikum wieder beruhigen und das Eis gereinigt werden konnte. So wurde nach der Pause der Rest des ersten Drittels nachgespielt und das zweite Drittel konnte ohne weitere Vorkommnisse gespielt werden.

Im dritten Drittel wurden nach einer erneuten Strafzeit wieder Gegenstände auf das Eis geworfen. Looker schickte die Spieler erneut vom Eis. Um die Situation zu beruhigen, sprach der lettische Spieler Jānis Sprukts über die Stadionlautsprecher zum Publikum. Er bat die Fans darum, das Spiel nicht weiter zu stören, damit es normal beendet werden könne. Danach kamen die Spieler wieder aufs Eis und das Spiel konnte ohne weitere Störung durch das Publikum beendet werden. Das Spiel endete mit 11:0 für Kanada (Kanada verwertete 9 von 10 Powerplaysituationen).

Division I

Gruppe A in Amiens, Frankreich

Das Turnier der Gruppe A wurde vom 24. bis 30. April 2006 im französischen Amiens ausgetragen. Die Spiele fanden im 2.882 Zuschauer fassenden Coliséum statt. Insgesamt besuchten 29.903 Zuschauer die 15 Turnierspiele, was einem Schnitt von 1.993 pro Partie entspricht.

Abkürzungen: Pl. = Platz, Sp = Spiele, S = Siege, U = Unentschieden, N = Niederlagen
Erläuterungen: Aufsteiger in die Top-Division, Absteiger in die Division II

Division-I-Siegermannschaft: Deutschland

Gruppe B in Tallinn, Estland

Das Turnier der Gruppe B wurde vom 23. bis 29. April 2006 in der estnischen Hauptstadt Tallinn ausgetragen. Die Spiele fanden in der 10.000 Zuschauer fassenden Saku Suurhall statt. Insgesamt besuchten 16.606 Zuschauer die 15 Turnierspiele, was einem Schnitt von 1.107 pro Partie entspricht.

Abkürzungen: Pl. = Platz, Sp = Spiele, S = Siege, U = Unentschieden, N = Niederlagen
Erläuterungen: Aufsteiger in die Top-Division, Absteiger in die Division II

Division-I-Siegermannschaft: Österreich

Auf- und Abstieg

Division II

Gruppe A in Sofia, Bulgarien

Das Turnier der Gruppe A wurde vom 27. März bis 2. April 2006 in der bulgarischen Hauptstadt Sofia ausgetragen. Die Spiele fanden im 4.600 Zuschauer fassenden Wintersportpalast statt. Insgesamt besuchten 6.227 Zuschauer die 15 Turnierspiele, was einem Schnitt von 415 pro Partie entspricht.

Abkürzungen: Pl. = Platz, Sp = Spiele, S = Siege, U = Unentschieden, N = Niederlagen
Erläuterungen: Aufsteiger in die Division I, Absteiger in die Division III

Division-II-Siegermannschaft: Rumänien

Gruppe B in Auckland, Neuseeland

Das Turnier der Gruppe B wurde vom 3. bis 9. April 2006 im neuseeländischen Auckland ausgetragen. Die Spiele fanden in der 400 Zuschauer fassenden Paradice Botany statt. Insgesamt besuchten 6.513 Zuschauer die 15 Turnierspiele, was einem Schnitt von 434 pro Partie entspricht.

Abkürzungen: Pl. = Platz, Sp = Spiele, S = Siege, U = Unentschieden, N = Niederlagen
Erläuterungen: Aufsteiger in die Division I, Absteiger in die Division III

Division-II-Siegermannschaft: Volksrepublik China

Auf- und Abstieg

Division III

Das Turnier der Division III wurde vom 24. bis 29. April 2006 in der isländischen Hauptstadt Reykjavík ausgetragen. Die Spiele fanden in der 1.000 Zuschauer fassenden Skautahöllin í Laugardal statt. Insgesamt besuchten 4.487 Zuschauer die zehn Turnierspiele, was einem Schnitt von 448 pro Partie entspricht.

Abkürzungen: Pl. = Platz, Sp = Spiele, S = Siege, U = Unentschieden, N = Niederlagen
Erläuterungen: Aufsteiger in die Division II

Division-III-Aufstiegsmannschaften

Auf- und Abstieg

Siehe auch

  • Eishockey-Weltmeisterschaft 2006 (Übersicht)
  • Eishockey-Weltmeisterschaft der U18-Junioren 2006
  • Eishockey-Weltmeisterschaft der U20-Junioren 2006

Weblinks

  • Offizielle Website
  • Übersicht bei hockeyarchives.info (französisch)

Einzelnachweise


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